Ferienprogramm 2014

Ferienprogramm 2014: Der MVP wieder dabei

Es herrscht lautes Durcheinander im Keller des Gemeindezentrums. Dissonante Klänge verschiedener Blasinstrumente liegen in den Ohren. Eine Trompete erfüllt den Raum mit einem dumpfen Ton, der ein Vibrieren in der Bauchgegend auslöst. Plötzlich durchbricht der schrille Laut eines Saxofons das Empfinden, dicht gefolgt vom schneidenden Klang einer Posaune. Am Dienstagnachmittag konnten Kinderherzen höher schlagen. Der Musikverein veranstaltete im Rahmen des Kinderferienprogramms den Kurs „Trommelbau und Instrumentenkarussell“ für Kinder zwischen sechs und zehn Jahren. Die Teilnehmer durften sich an den verschiedenen Blasinstrumenten austoben und eine selbst gebastelte Trommel als Andenken mit nach Hause nehmen.

Nach einem Kennenlernspiel am frühen Nachmittag wurden die 19 Kursteilnehmer in Bau und Funktion verschiedener Blasinstrumente eingeführt. Darunter fanden sich die Block- und Querflöte, die Klarinette, das Saxofon, die Trompete, die Posaune, das Euphonium und die Tuba. Melanie Bummel von der Leitung des Arbeitskreises Jugend lässt zum Einstieg ihre Lippen schwingen. Es dauert nicht lange, bis es ihr die Jungen und Mädchen gleich tun und zu einem Lippen vibrierenden Orchester ansetzen.

Wie der Ton in dem Instrument erzeugt wird, hänge davon ab, ob es sich um ein Blech- oder ein Holzblasinstrument handelt, erklärt Bummel. Blechblasinstrumente verstärken den Ton der schwingenden Lippen durch ihre besondere Form. „Der Ton wird allein durch die Stellung eurer Lippen und der Zunge hervorgebracht“, betont sie. Holzblasinstrumente erzeugen den Ton dagegen erst mit Hilfe des Blättchens, das zum Schwingen gebracht wird. Das Material habe auf diese Einteilung keinen Einfluss, bekräftigt die Expertin. Insbesondere Holzblasinstrumente werden heutzutage häufig aus Metall, Kunststoff oder einem Materialmix, wie es bei der Klarinette der Fall ist, hergestellt.

Klarinette sehr beliebt

Die Klarinette erfreute sich insbesondere bei den Mädchen großer Beliebtheit. Der sechsjährigen Mara sagt sie wegen ihrer geraden und eleganten Form besonders zu. „Außerdem bekommt man viel leichter einen Ton raus“, so die Sechsjährige. Für Andreas (14) vom Arbeitskreis Jugend, der eigentlich Querflöte spielt, war das Saxofon an diesem Nachmittag interessanter: „Ich wollte es einfach mal ausprobieren“. Auf einen erfolgreich erzeugten Ton sei er natürlich sehr stolz. Die Tonerzeugung habe je nach Blasinstrument unterschiedliche Schwierigkeitsgrade. „Das kann schon eine Ewigkeit dauern, bis da mal ein Ton raus kommt“, weiß der Vorsitzende, Horst Richter, aus eigener Erfahrung mit seiner Tochter zu berichten.

Die Lautstärke im kleinen Proberaum wird mit zunehmendem Erfolgserlebnis der kleinen Hobbymusiker immer lauter – die Luft immer stickiger. „Wir werden bald einen neuen Proberaum in der Humboldt-Schule zur Verfügung haben“, kündigt Melanie Bummel an. Mit bereits 20 Teilnehmern der Jugendgruppe sei der aktuelle Raum einfach zu klein.
Wer am Dienstagnachmittag lieber mit den Händen arbeitete, konnte sich am Bau einer selbst hergestellten Trommel erfreuen. Dazu überzogen die Kinder weiß bepinselte Blumentöpfe zunächst mit mehreren Lagen buntem Pergamentpapiers und bestrichen sie mit reichlich Kleister. Nachdem sich die Jungen und Mädchen am Instrumentenkarussell ausgetobt hatten, ging es ans Bemalen der Trommeln.
„Das gefällt mir besonders gut, weil man dann ein Andenken mit nach Hause nehmen kann“, erklärt Jonas (9) seine Freude mit einem Strahlen auf dem Gesicht.

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© Schwetzinger Zeitung, Freitag, 22.08.2014