Bericht über Konzertvorbereitung Swing and Sing Schwetzinger Zeitung

Ein bisschen wie beim „Rat Pack“

Es ist heiß im Musikraum im ersten Stock der Humboldtschule. Alle packen ihre Instrumente aus, jeder richtet sich ein. Das Schlagzeug ist aufgebaut, das Klavier in Position gebracht. Gleich beginnt der Probeabend der Big Band des Musikvereins.

Optimaler Raum für die Proben

Kurz vor acht sind fast alle da. Vizedirigent Holger Geiß bringt noch schnell einen Kasten Bier nach nebenan. Eine Probe bei schwülen Temperaturen macht durstig. Holzsatz, Blechbläser und Percussionisten sitzen, die Notenständer stehen bereit. Es kann losgehen mit ,La vie en rose'“, sagt Wewel, der vor gut einem Jahr den Dirigentenstab übernommen hat. Doch die Band beginnt mit „Happy Birthday“. Nadine an der Klarinette hatte Geburtstag.

Bericht über Konzertvorbereitung Swing and Sing Schwetzinger ZeitungDer Dirigent erklärt noch einige Vorgaben, dann kommt der Klassiker von Edith Piaf wirklich. Sopranistin Martina Mehrer singt. Die gebürtige Hockenheimerin hat ein riesiges Repertoire aus Oper, Operette, Musical, Pop sowie weltlicher und geistlicher Lieder.

Besondere Stücke ausgewählt

Bei „Swing and Sing“ werden von ihr einige Titel zu hören sein. Etwa der Evergreen „Blue Moon“, das Stück „You’ve got a friend“ von Carole King oder „Summertime“ aus der Oper „Porgy and Bess“ von George Gershwin.

Wewel hat insgesamt 18 Lieder für „Swing and Sing“ ausgesucht. Viele besondere Stücke. Aus den 50er und 60er Jahren vom „Rat Pack“ um die Entertainer Frank Sinatra, Sammy Davis Jr. und Dean Martin. „In a sentimental mood“ von Duke Ellington ist dabei. Oder „Feeling good“, ein Song, der erst durch Michael Bublé so richtig bekannt geworden ist. Bereits gut ein Jahr „Planungsvorlauf“ habe er hinter sich, so Wewel.

Intensives Proben steht an

Jetzt heiße es, weiter intensiv zu üben mit dem Ensemble, dessen Musiker im Alter von 18 bis 84 Jahren sind. Urgestein Heinz Ochs am Klavier ist der Senior und immer noch mit Spaß bei der Sache. „Spaß muss es nämlich machen“, betont der im Rheinland geborene Wewel. Er habe wirklich anspruchsvolle Stücke ausgesucht, „daran kann die Big Band dann wachsen“.

Jeden Donnerstag zwischen 20 und 22 Uhr wird geübt. Wer noch dazu stoßen möchte, sei immer herzlich willkommen. Am zweiten Oktoberwochenende geht’s noch einmal zu einer intensiven Probe nach Rot am See im Hohenloher Land. Dann ist Feinschliff angesagt. Dort werde an einzelnen Passagen, an der Artikulation und am Ausdruck gefeilt. Wewel möchte nun „Summertime“ hören, „so schön wie beim letzten Mal“. Die Big Band legt los. Martina Mehrer stimmt mit ein.

„Halt, das machen wir nochmal, zwischendrin seid ihr mir nämlich abgehauen“, holt Wewel die Musiker wieder zurück. Das gehe noch viel besser. Schließlich wollten doch alle das Publikum beim Konzert am 8. November in Begeisterung versetzen.

© Schwetzinger Zeitung, Samstag, 27.09.2014