Natürlich geht es auch über die „Neggabrigg“

Plankstadt. Lampenfieber und Vorfreude werden sich in den nächsten Wochen bei der Bigband des Musikvereins Plankstadt gleichermaßen steigern. Am Freitag und Samstag, 11. und 12. März, ist es nämlich soweit: Unter dem Motto „Bigband meets Joy Fleming“ werden die Musiker an zwei Abenden mit keiner geringeren als der Mannheimer Blues-Queen Joy Fleming gemeinsam auf der Bühne der Eppelheimer Rudolf-Wild-Halle stehen.
Das Ziel aller Beteiligten ist, dem Publikum ein unvergessliches Konzerterlebnis zu bescheren. Als Dirigent Patrick Wewel vor gut einem Jahr seinem Orchester den Namen der Solistin für das Frühjahrskonzert nannte, sei dem ein oder anderen Musiker doch erst einmal die Kinnlade heruntergefallen, erinnert er sich. Gitarrist Franz weiß es noch ganz genau: „Als ich das hörte, war ich von Anfang absolut begeistert. Wann hat man als Musiker denn die Gelegenheit, so etwas zu erleben?“
Nächtliche Suche bringt Erfolg
Nicht minder gefreut hat sich Saxophonistin Lisa: „Ich sehe die Konzerte als gute Chance, dass wir uns weiterentwickeln können.“ Trompeter Dorian findet es Klasse, dass er Teil des Orchesters ist und zwei Abende mit der bekannten Sängerin mitgestalten darf. Die Idee zu einem Konzert mit Joy Fleming wurde nach dem tollen Erfolg des Bigband-Konzertes „Swing & Sing“ im November 2014 geboren. Damals hatten sich die Musiker die in der Region bekannte Sängerin Martina Mehrer eingeladen. Das Orchester war nach dem Konzert derart motiviert, dass schnell die Frage nach einer neuen Herausforderung im Raum stand.
Schnell gab’s grünes Licht
Das schnappte Dirigent Patrick Wewel auf, setzte sich noch in der Nacht nach dem Konzert an seinen Computer und suchte nach Künstlern, die Erfahrung mit Orchesterbegleitung haben. „Ich wollte jemanden haben, der bekannt ist, aus der Region kommt und zu uns passt.“ Morgens um 6 Uhr hatte er mit Joy Fleming seinen „Sechser im Lotto“ gefunden und teilte dies zu dieser frühen Stunde dem Vorsitzenden des Musikvereins mit. „Da musste ich erst einmal schlucken“, verriet Horst Richter. Als Finanzchef des Vereins war es ihm mit Blick auf die Kosten, die bei einem Konzert in dieser Größenordnung üblicherweise auf einen Verein zukommen, zunächst nicht ganz wohl bei dieser Sache. Doch er konnte sich schnell mit dem Gedanken anfreunden.
Kurz darauf setzte er sich mit dem Management von Joy Fleming in Verbindung, schickte Infos über den Verein und Konzertmitschnitte. Als es von dort „Grünes Licht“ gab, stand dem Großprojekt nichts mehr im Wege.
„Die Mehrzweckhalle ist für ein Konzert dieser Qualität wegen ihrer schlechten Akustik weniger geeignet“, erklärte Richter die Hallenwahl. „Da wir in der Nähe bleiben wollten, war die Rudolf-Wild-Halle unsere erste Wahl.“ Nun ging es ans Eingemachte: Musiker und Dirigent waren gefragt. Neue Lieder mussten gefunden und einstudiert werden.
Die Musiker sind jetzt in der heißen Probenphase. Neben dem regulären wöchentlichen Probeabend finden samstags zusätzlich Einzel- und Satzproben statt. Wewel, der vor einigen Jahren als Aushilfsposaunist zum Musikverein kam ehe er vor drei Jahren den Platz am Dirigentenpult übernahm, überlegte zusammen mit seinem Vizedirigenten Holger Geiß, welche Stücke geeignet wären.
Insgesamt 21 Stücke ausgewählt
Für die beiden Konzertabende mit Joy Fleming, die von Horst Richter und Patrick Wewel moderiert werden, wurden nun insgesamt 21 Musikstücke neu einstudiert. Zwölf Lieder singt Joy Fleming mit dem Orchester. Damit alles perfekt passt, hat Wewel Stücke von ihr für die Big Band umgeschrieben oder neu arrangiert. Bei den restlichen Stücken steht die Bigband im Mittelpunkt. Auf Lieder von Stevie Wonder, Count Basie oder „The Rat Pack“ darf man sich freuen. Soul, Swing, Blues, Funk, Rock’n’Roll und die Hits der Mannheimerin mit dem „Neggabrigge Blues“ dürfen nicht fehlen.
© Schwetzinger Zeitung, Samstag, 23.01.2016

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